Straffung – ja oder nein

Explantation oder Explantation und Straffung?

Viele Frauen sind verunsichert bei dem Gedanken, wie die Brust nach der Explantation aussehen wird. Hier sind die Ausgangssituation ebenso entscheidend wie z.B. die Tatsache, ob Sie seit der Explantation erneut stark zugenommen haben.
Je nachdem, wie viel Vertrauen Sie Ihrem Explanteur schenken, sollten Sie zunächst dessen Einschätzung im Beratungsgespräch anhören.

Fakt ist, dass sich die Brust noch monatelang oder gar ein Jahr lang nach der Explantation stark verändern kann. Die Form, die Sie direkt nach der Explantation sehen können, wird sich verändern und ggf. wird es nach einer Weile so sein, dass Sie sich mit Ihrer Brust wieder wohl fühlen – auch ohne Straffung. So könnten Sie zusätzliche Narben verhindern, die immer auch ein weiteres Trauma für Ihren Körper sind. Narben stellen Störfelder im Körper dar und sie bleiben sichtbar. Je nachdem, wie fein Ihr Operateur bei der Naht arbeitet und wie Ihre Narbenbildung ist, können die Narben sehr fein und hell werden, so dass sie nur aus sehr naher Distanz wahrgenommen werden können. Bei anderen Frauen bilden sich breite oder erhabene Narben, die hell oder dunkel werden, so dass es Sie stören könnte, dass man sofort sieht, dass Sie eine Brust-OP hatten. Die Sensibilität in den Brustwarzen kann verloren gehen.

Wenn Sie allerdings ganz sicher sind, dass Sie eine Straffung durchführen lassen möchten, so könnte dies direkt mit der Explantation durchgeführt werden, so dass Sie Ihrem Körper damit eine weitere OP ersparen.

Es gibt bei der Enbloc-Explantation mit Straffung verschiedene Schnittführungen:

Lejour-Methode oder Lollipop-Schnitt

Bei dieser Methode wird sowohl ein kreisförmiger Schnitt um den Warzenvorhof als auch ein vertikaler Schnitt vorgenommen (I-Schnitt). Aufgrund dieser Führung wird die Methode auch als Lollipop-Schnitt bezeichnet. Der Operateur versetzt dann die Brustwarze entsprechend der neuen Form und Größe.

Es vergehen meist mehrere Monate, bis die endgültige Form der Brust erreicht ist.

Strömbeck-Methode

Die Strömbeck-Methode (Ankerschnitt oder T-Schnitt) erlaubt die größte Veränderung der Brust, erfordert daher aber auch mehr Schnitte und hinterlässt mehr Narben. Zusätzlich zum Schnitt um den Warzenhof und dem vertikalen Schnitt, erfolgt zusätzlich ein horizontaler Schnitt entlang der Brustfalte.

Diese Technik gilt heute als Standardverfahren. Der Chirurg formt die neue Brust und versetzt die Brustwarze weiter nach oben. Um die Durchblutung der Brustwarze sicherstellen zu können, muss sie zusammen mit dem Drüsengewebe verschoben werden.

OrbiShape-Methode

Neben der traditionellen Bruststraffung gibt es auch die Möglichkeit, sich mithilfe der OrbiShape-Methode (oder Orbix), seine Brust straffen zu lassen. Bei dieser Methode wird durch den Einsatz einer dünnen Bruststütze, die wie ein „innerer BH“ fungiert, die Brust dauerhaft angehoben. Diese Methode stellt eine vergleichsweise schonende Möglichkeit zur Bruststraffung dar, sollte aber bei starken Raucherinnen aufgrund der Minderdurchblutung nicht durchgeführt werden.

Silikonfreie Alternativen zum Brustwiederaufbau

Silikonfreie Alternativen zum Brustwiederaufbau

Der Plastische Chirurg dem Sie sich anvertrauen, sollte eine Mindestanzahl der mikrochirurgisch anspruchsvollen Eigengewebsrekonstruktionen durch Zertifikate belegen können, scheuen Sie sich nicht, danach zu fragen. Außerdem sollte er den Titel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ oder „Facharzt für Plastische Chirurgie“ tragen. Andere Bezeichnungen wie „Kosmetischer Chirurg“, „Schönheitschirurg“ oder „Ästhetischer Chirurg“ sind keine geschützten Titel und können von jedem Arzt geführt werden. Über die Aus- bzw. Weiterbildung sagen sie nichts aus. Lassen Sie sich die Zeit und nehmen den Aufklärungsbogen mit nach Hause und lesen ihn aufmerksam durch. Notieren Sie sich die Fragen für das Gespräch mit dem Arzt.

!!! Die Datenlage zu jeglicher Art der Rekonstruktion – insbesondere zu den zunehmend häufiger vorgenommenen freien Lappenplastiken – und zu den Risikofaktoren ist wegen fehlender randomisierter Studien begrenzt und basiert zumeist auf unizentrischen, retrospektiven Auswertungen.!!!

Brustaufbau mit Eigengewebe (nach Mastektomie)

Eine Brustrekonstruktion ist auch mit Eigengewebe möglich: Dazu entnimmt der Arzt einen Haut-Fett-Lappen, mit oder ohne Muskulatur, von einer anderen Körperstelle und formt daraus die neue Brust. Die OP dauert je nach Art der Eigengewebsrekonstruktion, der Schnelligkeit des Operateurs und der Anatomie etwa 3-10 Stunden, meist liegt sie zwischen 4 und 8 Stunden.

Operationen mit Muskulatur (nach Mastektomie)

Oft wird für den Brustaufbau mit Eigengewebe ein TRAM-Lappen verwendet (transverser rectus abdominalis-Lappen): Dabei wird ein Haut-Fettgewebe-Lappen quer (transvers) am Unterbauch zusammen mit einem Teil des geraden Bauchmuskels entnommen. Er kann als „gestielter“ oder „freier“ Lappen in den Brustbereich verpflanzt werden:

Bei einem „gestielten“ TRAM-Lappen werden die versorgenden Gefäße nicht durchtrennt. Sie müssen lang genug sein, damit der Haut-Fettgewebe-Muskel-Lappen bis hoch zur Brust geschwenkt werden kann.

Bei einem „freien“ Lappen werden die Gefäße durchtrennt. Nach seiner Verpflanzung in den Brustbereich muss der Lappen also mikrochirurgisch mit neuen Blutgefäßen vernäht werden, damit das Gewebe ausreichend versorgt wird.

Alternativ wird ein Haut-Fettgewebe-Muskel-Lappen, auch vom Bereich des großen Rückenmuskels (LADO = musculus latissimus dorsi) oder – in Ausnahmefällen – vom Oberschenkel (TMG = transverse musculocutanaeus gracilis), für den Brustaufbau verwendet.

Operationen ohne Muskulatur (nach Mastektomie)

Der DIEP-Lappen (DIEP = deep inferior epigastric perforator) besteht aus tiefem Haut- und Fettgewebe vom Bauch, allerdings ohne Muskulatur. Manchmal wird auch ein oberflächlicher Haut- und Fettgewebelappen vom Bauch entnommen (SIEP = superficial inferior epigastric artery).

Frauen, die sehr schlank sind, verfügen oft nicht über genügend Fettgewebe am Bauch. Dann kann für den Brustaufbau Haut- und Fettgewebe vom unteren oder oberen Po verwendet werden (I-GAP = inferior gluteal artery perforator; S-GAP = superior gluteal artery perforator).

 

VOR- und NACHTEILE bei Brustaufbau mit Eigengewebe

Eine Brustrekonstruktion mit Eigengewebe sieht meist natürlich aus und dauerhaft. Spätere Korrekturen sind nur sehr selten notwendig. Außerdem ergeben sich bei dieser Art des Brustaufbaus keine Probleme mit einer Strahlentherapie.

Die Operationen für den Brustaufbau mit Eigengewebe dauern meist mehrere Stunden und sind recht strapaziös. Dafür fühlt sich die Brust aus eigenem, durchblutetem Gewebe natürlicher an und hat auch eine natürliche Form. Der Brustaufbau mit Eigengewebe ist ein aufwändiger Prozess und mit Komplikationen verbunden. Manchmal sind Nachoperationen notwendig. Zudem hinterlässt die Gewebeentnahme an der betreffenden Körperstelle größere Narben.

Die Entnahme eines Gewebelappens mit Muskulatur (wie beim TRAM-Lappen) birgt den Nachteil, dass im Entnahmebereich Bewegungseinschränkungen, eine Muskelschwäche und Schmerzen auftreten können. Das ist bei der Entnahme eines Gewebelappens ohne Muskulatur (wie beim DIEP-Lappen) nicht der Fall.

Dafür ist der letztgenannte Eingriff aufwendiger und verlangt vom Chirurgen eine spezielle Erfahrung: Er muss eine neue Gefäßversorgung für den Gewebelappen schaffen. Außerdem ist bei einer Brustrekonstruktion mit einem Gewebelappen ohne Muskulatur das Risiko eines Absterbens von Gewebe (Nekrose) größer als bei der Verwendung von einem Gewebelappen mit Muskulatur.

ZUSAMMENFASSUNG VOR- UND NACHTEILE

gestielter TRAM:

Vorteile:     körpereigenes Gewebe, kein Implantat erforderlich, natürliches Aussehen, natürlicher Alterungsprozess

Nachteile:  Schwächung der Bauchdecke, Hernien, Fettgewebsnekrosen

freier TRAM:

Vorteile:     wie gestielter TRAM, aber weniger Fettgewebsnekrosen bei guter Durchblutung

Nachteile:  wie bei gestieltem TRAM, aber zeit- und personalintensive mikrochirurgische Techniken, aufwendige postoperative Überwachung, höhere Rate an Re-Operationen, Totalnekrosen, Liponekrosen

DIEP:

Vorteile:     wie gestielter TRAM, aber Erhaltung der Bauchmuskulatur, weniger Hernien als bei gestieltem TRAM, weniger Schmerzen, schnellere Erholung

Nachteile:   wie bei freiem TRAM

Gewebetransfer von anderen Regionen

Lappen vom Gesäß (SGAP, IGAP, FCI):

Vorteile:     wie freie Lappen, keine Schädigung der Bauchdecke

Nachteile:  wie freie Lappen, Störung erogener Zonen, nicht beidseitig in einer Operation möglich

– Vollständiges Absterben bei frei verpflanzten Lappen: etwa 2-5%

– Revisionen innerhalb der ersten 24 Stunden nach der ersten OP: etwa 10%

– Teilnekrosen der verpflanzten Lappen: 10-20%

 

Experimentell: Brustaufbau mit Eigenfett

Die Methode, eine amputierte Brust nur mit Eigenfett (ohne Haut und Muskulatur) zu rekonstruieren, wird noch erforscht. Sie wird in Deutschland zum Wiederaufbau nach Mastektomie nur selten und meist im Rahmen von Studien angewendet. Das Fett für den Brustaufbau gewinnt der Chirurg durch Absaugen vom Bauch, Rücken oder den Hüften. Es muss mehrmals in die Brust injiziert werden, weil es vom Körper teilweise wieder abgebaut wird. Z.T. kommt es zu Verhärtungen des eingebrachten Fettes, zu Asymmetrien der Brüste, da Teile des eingebrachten Fettes nicht anwachsen.

Zur Brustvergrößerung wird diese Technik bereits häufig angewendet, trotz der o.g. Risiken.

Äußerliche Brustprothesen

Sollte ein Wiederaufbau der Brust nicht gewünscht oder nicht möglich sein, kann eine äußerliche Brustprothese getragen werden. Diese Kissen bestehen aus Schaumstoff oder Silikon und es gibt eine Vielzahl von Modellen unterschiedlichster Größe und Form. Sie werden in einen speziellen BH mit Taschen eingelegt, so dass zwischen der operierten Seite und der gesunden Brust kein Unterschied mehr zu sehen ist. Die Kosten für eine solche Brustprothese übernehmen die Krankenkassen. Außerdem gewähren sie auch Zuschüsse für spezielle Prothesen-Badeanzüge.

Damit Sie sich ein Bild machen können hier der Link zu Prothesen, BH, Badeanzüge etc.

www.magic-dessous.de/shop/brust-op/prothesen-bhs.html

Rekonstruktion der Brustwarze

Um ein möglichst natürliches Brustbild zu erreichen, kann die wiederhergestellte Brust in einer Folgeoperation durch eine rekonstruierte Brustwarze ergänzt werden. Dazu wird erneut Haut und Unterhaut entnommen und die neue Brustwarze analog zur Gegenseite neu geformt. Dieser Eingriff ist mit lokaler Betäubung möglich. Bei sehr großen Brustwarzen besteht außerdem die Möglichkeit des „Nipple Sharing“. Dabei wird die gesunde Warze geteilt und auf die neue Brust transplantiert. Es besteht jedoch die Gefahr einer Sensibilitätsänderung der gesunden Brustwarze. Der Warzenvorhof wird in der Regel durch Tätowierung(Vorsicht!!! Auch hier kommt nicht schadstoffreies Material zum Einsatz) oder durch Transplantation dunkel gefärbter Haut z. B. aus der gegenseitigen Brustwarze oder von den Oberlidern im Sinne einer Oberlidplastik simuliert.

Persönliche Anmerkung (ich bin selbst Betroffene):

Diese letzte Alternative halte ich für die beste Lösung im Hinblick auf die Gesundheit. Denn ist der Körper nicht schon genug belastet und muss heilen?! Der Krebs fordert hier schon genug ein. Jede weitere Belastung außerhalb der notwendigen Behandlung schwächt uns. Wir sollten vielmehr so lieben, wie wir sind. Unsere Brust definiert nicht unsere Persönlichkeit, unsere Anziehungskraft auf einen Partner oder unsere Liebe zu einem anderen Menschen. Wenn wir uns lieben, spiegelt sich das in unserem Aussehen wieder und wir sind schön, so wie wir sind. (Marion Sauer)

Eine englischsprachige Seite einer non-profit-Organisation (kann über google auf Deutsch gelesen werden) für Frauen, die vor der Entscheidung stehen, ob Brustaufbau oder nicht bzw., die sich schon gegen einen Brustwiederaufbau entschieden haben, mit zugehörigem Blog, finden Sie unter

https://breastfree.org/

Hinweis: alle gemachten Angaben ersetzen nicht den Arztbesuch!

Rechtliches/Unsere Ziele

Rechtliches/Unsere Ziele:

Inzwischen ist bestätigt, dass texturierte Silikonimplantate BIA-ALCL (Brustimplantat-assoziiertes anaplastisches großzelliges Lymphom – Krebserkrankung) verursachen können. Es gibt inzwischen gemeldete 21 Todesfälle (Stand Juni 2019). Ende März 2019 fand vor der FDA (Food and Drug Administration, USA) eine 2-tägige Anhörung mit weltweiter Vertretung statt, in denen auch Frauen aus der amerikanischen BII-Gruppe angehört wurden. Als Reaktion darauf wurde bisher lediglich in Frankreich und Canada im Frühjahr 2019 die Verwendung texturierter Silikonimplantate verboten. Zum Zeitpunkt der Seitenerstellung ist der Einsatz trotz dessen weiterhin in Deutschland erlaubt. Trotz Aktionen betroffener Frauen in Deutschland (Petition, Brief u.a. an Gesundheitsminister Spahn und die Patientenbeauftragte Schmidtke, Meldungen aller Probleme mit Implantaten beim Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte, Interviews in Podcasts, TV-Reportagen, etc.) werden texturierte Implantate weiter in Deutschland eingesetzt. Dies muss geändert werden!
Um die Behörden aufmerksam zu machen, ist jedes Problem mit Implantaten zu melden beim Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte, kurz BfArM. Es ist unerheblich, ob eine Ruptur vorliegt oder nicht. Ärzte sind zur Meldung verpflichtet, führen diese Meldung aber häufig nicht aus! Deshalb bitten wir jede Frau, die gesundheitliche Probleme hat, darum, sich 5 Minuten für die Meldung Zeit zu nehmen.
Dies geht online über diesen Link:

https://www2.bfarm.de/medprod/mpsv/?fbclid=IwAR2528DCKX4I8bSt-L_fy3j_r5d5aKjAQYEA9HWDrokgy7nN-6fJH-IxrPU

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wurde im Jahr 2016 über 118 Fälle informiert, ein Jahr später waren es 141, 2018 geringfügig mehr. Das hat mit der Realität wenig zu tun. In die Kliniken kommen in Wahrheit mehrere Tausend Frauen pro Jahr, weil ihnen ihre Implantate Schwierigkeiten bereiten. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes, das die Operationen in Kliniken erfasst, die abgerechnet werden. Demnach wurden im Jahr 2017 in deutschen Krankenhäusern 4.596 Brustimplantate allein wegen einer Kapselfibrose entfernt, weitere 2.473 aus anderen Gründen. „Ich stelle immer wieder fest, dass mit Implantaten einiges im Argen liegt – auch mit solchen von namhaften Herstellern“, sagt auch Chirurg Frank Busse. Dann sei es oft sogar für ihn als Arzt schwierig, an Informationen zu kommen, selbst beim BfArM habe er keinen Erfolg gehabt. Er habe das entsprechende Formular online ausgefüllt und noch eine E-Mail bekommen, dass es eingegangen sei. „Danach habe ich nie mehr etwas vom BfArM gehört.“ Es sei frustrierend, dass man so alleingelassen werde, klagt Busse, „für die Patientin und den Arzt“. (Quelle: Süddeutsche Zeitung, November 2018)
Unsere Erfahrungen und Recherchen genügen, um zu wissen, dass wir von allen Implantaten schwer krank werden; sie berechtigen uns, gehört zu werden und zu warnen!
Implantate bestehen aus einem Gemisch chemischer Substanzen, u.a. Schwermetalle, die nach und nach unseren Körper erkranken lassen. Die tatsächlichen Inhaltsstoffe von Brustimplantaten gelten als Betriebsgeheimnis und werden den Patientinnen nicht kommuniziert. Wir brauchen eine Offenlegung aller Inhaltsstoffe zu jedem unterschiedlichen Produkt, das auf dem Markt ist. Außerdem müssen alle inzwischen bekannten Symptome der BII offen kommuniziert werden. Beides muss in einer Packungsbeilage offengelegt werden, die jeder Frau VOR der OP ausgehändigt wird, um recherchieren und in Ruhe entscheiden zu können.
Implantate werden als sicher und lebenslang haltbar verkauft oder es wird kommuniziert, sie sollten nach 10-15 Jahren ausgetauscht werden. Dies geht an der Realität vorbei! Zigtausende Erfahrungsberichte zeigen, dass hier nicht ausreichend und nicht entsprechend der bisherigen Kenntnisse aufgeklärt wird. Es stehen die finanziellen Interessen im Vordergrund. Frauen werden nicht ausreichend gewarnt. Im Gegenteil, Risiken werden zum großen Teil verschwiegen oder verharmlost. Es wurden nie Langzeitstudien abgeschlossen. Die legeren Regeln für Medizinprodukte in Europa bringen es mit sich, dass Firmen nicht nachweisen müssen, wie riskant die Implantate sind, sondern nur, dass sie technisch funktionieren. Es gibt keine kontrollierten Studien, die mögliche Risiken und Langzeitfolgen zeigen. Auch fast 60 Jahre nach der Erfindung von Brustimplantaten fehlen Daten zu deren Risiken. Hier fehlen Langzeitstudien mit Erfassung sämtlicher Symptome und Erkrankungen.
Es fehlt ein zentrales Register, in dem alle eingesetzten Implantate mit Daten der Trägerin erfasst werden, um bei einer Rückrufaktion oder beim Bekanntwerden weiterer Risiken, Frauen automatisch informieren zu können!
Die Erkrankung durch Brustimplantate (BII) muss anerkannt werden, d.h. sie muss mit ICD-10 Code erfasst werden.(Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme – ICD, englisch: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) ICD-10 ist das wichtigste, weltweit anerkannte Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen). Auch die Versorgungsmedizin-Verordnung, nach der ein Grad der Behinderung bewertet wird, sieht diese Erkrankung nicht vor. Nur mit einer Anerkennung kann eine medizinische und finanzielle Versorgung durch Krankenkassen und Versorgungsträger gewährleistet werden. Frauen sind z.T. lange arbeitsunfähig oder sogar erwerbsunfähig und stehen teilweise ohne jede Versorgung da. Untersuchungen, Tests und OP-Kosten müssen zu großen Teilen selbst bezahlt werden. Dies muss dringend geändert werden.
Ansprüche gegenüber Hersteller / Implanteur
Wir haben entschieden, uns diesem Thema hier (derzeit) nicht anzunehmen.

Vereinzelt klagen Mitglieder der Facebook-Gruppe Krank durch Brustimplantate – Breast Implant Illness DE by Birgit Schäfers gegen Implantathersteller.
Wer nähere Infos hierzu haben möchte, kann sich innerhalb der Gruppe bei den jeweiligen Mitgliedern informieren. Wer sich in diesem Zusammenhang für eine Sammelklage bzw. Musterklage interessiert, findet zu diesem Thema ebenfalls eine Facebook-Gruppe mit dem Namen Sammelklage gegen Allergan (von Jenny Kloth).
Ob ggf. Ansprüche gegenüber dem implantierenden Arzt geltend gemacht werden könnten, müsste individuell geklärt werden. Unterstützung hierzu kann gerne unter service-krankdurchbrustimplantate@gmx.de angefragt werden.

Wir weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es sich hier nicht um eine Rechtsberatung handelt.

EM Juni 2019

Ich bin mittlerweile wieder gut zuhause angekommen (ich hatte meine Explantation bei Frau Dr. Baican in Frankfurt). 12 Jahre lang hatte ich meine Silikonimplantate drin und besonders in den letzten 3 Jahren ging es mir vermehrt schlechter, mit vielen Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Histaminproblemen, Allergien wie zB Sonnenallergie, oft Müdigkeit trotz 10 Stunden Schlaf, Kopfweh, Brainfog, manchmal sehr depressive Stimmung, manchmal vermehrt Haarausfall,