EM Juni 2019

Ich bin mittlerweile wieder gut zuhause angekommen (ich hatte meine Explantation bei Frau Dr. Baican in Frankfurt). 12 Jahre lang hatte ich meine Silikonimplantate drin und besonders in den letzten 3 Jahren ging es mir vermehrt schlechter, mit vielen Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Histaminproblemen, Allergien wie zB Sonnenallergie, oft Müdigkeit trotz 10 Stunden Schlaf, Kopfweh, Brainfog, manchmal sehr depressive Stimmung, manchmal vermehrt Haarausfall, Gelenksschmerzen, Adrenal fatigue und noch Einiges mehr. Ich konnte keinen Sport mehr machen und Gas geben wie vor den Implantaten, da war ich teilweise 6 Tage die Woche im Fitnessstudio. Jetzt war ich froh, wenn ich den Müll abends noch rausbringen konnte nach der Arbeit.
Mir war das nie wirklich so bewusst, dass das einen Zusammenhang mit den Implantaten geben könnte, bis ich mich in dem Forum angemeldet habe und emsig eure Erfolgsstories mitverfolgt habe.

Da ich sonst richtig gesund lebe, hatte ich die Entscheidung getroffen, dass ich keine Fremdkörper mehr in mir drin haben möchte und schon gar kein Silikon/Plastik, die mit Schwermetallen meinen Körper belasten.

Meine Implantate hatten eine Größe von 300cc, es war jetzt nicht soo viel, aber auch für meine schlanke Figur eigentlich viel zu groß.

Frau Dr. Baican hat die Implantate samt Kapsel richtig schön fein herausbekommen (siehe Fotos). Meine Implantate waren nicht beschädigt, keine Ruptur, alles intakt. Sie haben lediglich ein paar tiefe Falten gebildet, aber sonst nichts auffällig. Da ich die Implantate über dem Brustmuskel hatte, haben diese leider meine eigene Haut sehr stark ausgedehnt, sodass ich zwingend eine Straffung machen musste, um ein für mich passendes Ergebnis zu erzielen. Es wurde mir eine Art „innerer Stütz-BH“ geschaffen und meine Brüste wurden deutlich nach oben gestrafft.

Ich war richtig aufgeregt, das Ergebnis zu sehen, da ich ja absolut nicht wusste, wieviel restliches Eigengewebe ich überhaupt noch habe und ob es mir dann auch wirklich gefallen würde. Man macht sich ja sehr viel Gedanken zu dem Thema, ich habe lange gesucht und viel recherchiert, wie ich es immer tue, wenn ich so eine lebensverändernde Entscheidung treffe.

Diese Woche habe ich dann zum Ersten Mal das Ergebnis beim Pflasterwechseln gesehen und ich bin richtig glücklich und happy damit, wie schön die Form geworden ist. Es sieht bei mir Tatsache jetzt besser aus, als es jemals vor der OP gewesen ist und auch besser als mit dem Silikon. Meine Freunde, die mich bis jetzt schon gesehen haben, sind auch ganz begeistert, wie gut das zu meiner Figur passt.

Von der Symptomatik her kann ich schon jetzt sagen, dass ich mich erleichtert fühle, wie wenn ich einen Sandsack losgeworden wäre, den ich mit mir herumgeschleppt habe. Dieser beklemmende Druck von der Brust, den ich vor allem im Liegen oft hatte, ist jetzt komplett weg und ich bewege meinen Oberkörper ganz anders, obwohl ich noch mitten im Heilungsprozess bin. Viel freier, viel offener. Das ist schon mal sehr gut.

Ich hatte leider den ganzen OP-Tag im Bett mit Brechen verbracht, da ich wie immer sehr schlecht auf die Narkose reagiert habe. Aber das ist bei mir nichts Neues, ist leider wie gesagt immer so. Von den Schmerzen her war es für mich auf jeden Fall viel weniger intensiv als beim Implantieren, da bin ich fast 2 Wochen flach gelegen wie ein Käfer am Rücken. Beim Explantieren habe ich überhaupt GAR KEINE Schmerzmittel genommen, ich bin ohne ausgekommen, was ich toll finde und was auch zeigt, wie schnell der Körper da wieder von alleine heilt und ihm das gut tut. Ich kann mir selber die Haare bürsten, selber die Weste anziehen, ich habe keine großartige Hilfe gebraucht.

Frau Dr. Baican hat sich auch richtig gut um mich gekümmert, ist jeden Tag zur Visite gekommen. Ich habe mich von ihr sehr verstanden gefühlt und sie ist die liebste Ärztin, die mir je begegnet ist und ich kenne sehr viele Ärzte durch meine Leidensgeschichte, die ich in den letzten 3 Jahren erlebt habe.

Heute habe ich sogar schon eine Avocado gegessen, was ich jahrelang nicht mehr essen konnte, weil da viel Histamin drin ist und mir ist heute nicht mal schlecht geworden, was für ein Erfolg! Ich bin jetzt sehr positiv, dass sich hoffentlich meine Magen/Darmprobleme vielleicht ja noch etwas bessern mit der Zeit und alle Symptome etwas zurückgehen. Werde dem Körper jetzt Zeit lassen zu heilen. Und selbst wenn es so bleibt wie jetzt, bin ich überglücklich, die OP gemacht zu haben. Dieses Gefühl von dem Fremdkörper befreit zu sein, das ist so schön, so frei. Ich kann das gar nicht in Worte fassen. Ich fühle mich teilweise wieder als wäre ich 20 Jahre alt und bereit die Welt zu erobern. Das Gefühl hatte ich echt schon lange nicht mehr!

Ich möchte hiermit den anderen Frauen Mut machen, dass man auch nach einer Explantation und einer Straffung nicht unbedingt schlechter oder entstellt aussieht. Viele trauen sich wahrscheinlich nicht über eine Straffung drüber wegen der Narben. Bei mir ist wirklich der Idealfall eingetreten und ich könnte nicht glücklicher damit sein!

Vielen lieben Dank an euch alle für die lieben Nachrichten und Kommentare, die Gruppe ist wirklich ein toller Anlaufplatz für Betroffene! Auch noch mal explizit DANKE an Birgit Schäfers und die Admins für eure täglichen Bemühungen! Ohne die Gruppe hätte ich die Implantate wahrscheinlich heute noch drinnen und würde weiter von Arzt zu Arzt laufen und im Dunkeln tappen…

Bin richtig erleichtert darüber, wie alles gelaufen ist und hoffe, dass es den anderen auch schon bald wieder besser geht!