Hallo Mädels,
Mein Name ist CS, ich bin 42 Jahre alt und habe mir mit 30 Jahren Brustimplantate machen lassen. Ich hatte damals mein drittes Kind geboren und abgestillt und war sehr unglücklich mit dem was dort zurück blieb. Also informierte ich mich intensiv und fand einen Chirurgen mit Phantastischen Ergebnissen in Belgien. Ich ließ mir Implantate der Firma MC Ghan bzw Allergan einsetzen. Damals waren diese die neuesten, innovativsten. Kohäsiv und mit texturierter Oberfläche. Weniger Risiken, blablabla. Ich muss sagen, die darauf folgenden 12 Jahre war ich glücklich mit meinen beiden. Sie wurden ein Teil von mir. Sie saßen unter Brustmuskel und haben bis zum Schluss ihre Position und Form behalten.
Im Sommer 2017 habe ich eine erste Veränderung wahrgenommen. Links veränderte sich die Größe, ein wenig auch die Form. Zuerst habe ich es einer Gewichtszunahme zugeschrieben, die aber irgendwie nie stattgefunden hat. Sie wuchs weiter, spannte, wurde unangenehm, begann leicht zu Schmerzen, wurde härter und nahmen zu meinem großen Leitwesen gar nicht mehr ab.
Zum Ende des Sommers hin war es für mich unerträglich und ich beschloss dies meinem Frauenarzt zu zeigen.
Er konnte gar nichts mit dem anfangen. Schickte mich weiter zu einem Chirurgen, der eine private Praxis für Schönheitschirurgie hat.
Meine anderen Beschwerden, die ich dem ganzen gar nicht zugesprochen und in Verbindung gebracht hatte, wurden derweil immer schlimmer.
Nachtschweiß, fürchterliches Jucken der Hände, der Füße und des Gesichts. Anschwellen der Gliedmaßen und wenn ich saß auch diverse andere Stellen.
Dieser Chirurg schickte mich zur Mammographie. Der Doktor dort sagte mir das er in 40 Jahren einen solchen Befund noch nie gesehen hatte.
In der Implantatkapsel war Flüssigkeit, die das Implantat frei beweglich gemacht hat. Und um die Kapsel herum, in meiner gesamten Brust, war auch Flüssigkeit. 1000ml Serom – wie ich irgendwann erfahren musste.
Nach dieser Untersuchung telefonierten die letzten zwei Ärzte noch am selben Tag miteinander und bestellten mich für den nächsten Morgen wieder zur Besprechung.
Der Chirug mit der Praxis stellte an diesem Tag – als erster und EINZISTER – die Diagnose BIA ALCL, schickte mich in die Klinik und rettete mir damit letztlich mein Leben!
Im Ernst, die erste Klinik sagte mir, es wäre Quatsch, ich könnte mir beide Implantate rausnehmen lassen und neue rein. Würde man IMMER so machen. Sie hätten noch NIE einen Fall gehabt und „warum sollten ausgerechnet Sie das jetzt haben?“ Mein Partner und ich sind gegangen, von diesen Leuten wollte ich n8cht in irgendeiner Form behandelt werden!
Wir sind also weiter, zu einer anderen Klinik und dort versprach man mir, dies zumindest nicht direkt abzutun und es nach Entnahme zu testen. Das war Donnerstags. Montag hatte ich die Entnahme des linken Implantates. Die 1000ml Serom und das Implantat wurden eingeschickt.
Im Serom wurde nichts festgestellt und mir wurde erklärt, das wir in 14 Tagen neue Implantate der Firma Mentor, rund einsetzen könnten. Kosten 7000 Euro inkl. der Entnahme der beiden Implantate.
Was soll ich sagen. Überwiesen, glücklich keinen Krebs zu haben und nicht mit Brüsten einer Oma leben zu müssen habe ich natürlich zugestimmt. Dann, die Woche vor dem zweiten OP Termin, rief mich die Klinik an. Freitag Termin. Ich wunderte mich zwar aber da die Dame mir keine Infos geben könnte, worum es den gehe, ging ich alleine hin.
Dort verkündete man mir, dass der Pathologe, der die Untersuchungen am Serom gemacht hatte, einen Kapselrest an dem Implantat gefunden hätte. Er hatte sich in den USA informiert über Formen der Diagnostik und etwas Neues ausprobiert. Er hat im Kapselgewebe BIA ALCL nachgewiesen.
Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, bin ich in einen Schock Zustand gefallen. Ich wusste nichts mehr. Saß dort, alleine… Und die sagten, upsi – doch Krebs.
Ich solle mir keine Sorgen machen, er hätte recherchiert. Er würde die OP trotzdem machen. Dann schicken wir alles ein und warten ab.
Im Schock, weinend, völlig daneben habe ich die nächsten 14 Tage verbracht.
OP – alles alte inklusive Kapsel raus – 5 Lymphknoten weg – ein möglicher Tumor im Narbengewebe weg – Eigengewebe weg – 6 Drainagen – neue Implantate rein – Schmerzen – Angst
Dann der Tag an dem es hieß, das kein Zweiter Befund gefunden wurde. Hoffnung, dass alles gut wird.
Ich durfte dann irgendwann Heim. Mit einer Drainage in der rechten, eigentlich ja gesunden Brust. Alle Bandagen waren ab und eine Kruste wurde sichtbar.
Sie zogen eine Woche später die letzte Drainage, einen Tag später fiel die Kruste ab. Mein neues Implantat lag frei. Kontaminiert – wäre es sagte man mir, es müsse raus und ein neues rein.
Ich brach zusammen.
Ich war ohne jede Kraft.
Ich hatte Krebs und erst jetzt, in dem Moment habe ich etwas realisiert…
Ich will das alles nicht mehr!
Ich will Leben und meine Kinder aufwachsen sehen.
Ich habe mir beide Brüste komplett exp