CW Dezember 2018

Ich habe mich nach 2 Schwangerschaften bzw. Stillzeiten und langem Überlegen für eine Brustvergrösserung entschieden. Ich war schon immer sehr schlank und hatte von Natur aus Körbchengröße AA. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie es nach den beiden Schwangerschaften aussah. Es war mir sehr wichtig, dass das Ergebnis nicht zu auffällig bzw. nicht zu groß ist. Da wenig Eigengewebe da war, entschied ich mich für die subpektorale Variante. Somit erfolgte 08/2010 die Einlage anatomischer Gel-Brustimplantate der Fa. Allergan (Natrelle Inspira) plus unter den Muskel. Das Ergebnis hat mich nie wirklich glücklich gemacht, obwohl Größe und Form okay waren. Es hat sich immer unecht angefühlt, man konnte die Ränder tasten, ich war einfach nicht mehr ich. Aber es hat mich auch nie so gestört, dass ich an eine Entfernung gedacht habe. 2012 kam unser drittes Kind zur Welt, das ich fast 3 Jahre lang gestillt habe. Nach ca. 4,5 Jahren bemerkte ich eine Verdickung in der linken Achselhöhle, die ich als eine normale Reaktion auf den Fremdkörper interpretiert habe, deswegen erfolgte auch keine weitere Abklärung. Im Nachhinein bedaure ich das, eventuell waren das erste Hinweise für ein Silicon Bleeding (mich stört dieser Begriff eigentlich sehr: es „bleeded“ nicht nur das Silikon, sondern sämtliche Chemikalien und Schwermetalle, die sich in einem solchen Implantat befinden). 2017fingen relativ plötzlich meine Beschwerden an mit starken Gelenkschmerzen und Durchblutungsstörungen der Finger. Einige Laborwerte waren auffällig (CRP-Wert erhöht, Antinukleäre Antikörper hochtitrig). Ich landete beim Rheumatologen, der mir die klassischen Immunsuppressiva Methotrexat und Prednisolon verordnete und einen Zusammenhang mit den Implantaten verneinte. An dieser Stelle eine wichtige Anmerkung: man findet hierzulande kaum einen Arzt, der sich mit BII auskennt und die Beschwerden auf die Implantate zurückführt. Bleibt hartnäckig, sucht weiter und hört auf Euer Bauchgefühl! Das habe auch ich getan und ließ 01/2018 die Explantation mit Kapsulektomie (diese war laut OP-Bericht wohl nicht vollständig möglich) vornehmen. Ich wollte kein Lifting, aufgrund meiner schweren Erkrankung ging es mir ausschließlich um eine gründliche Entfernung des Fremdmaterials. Ich befand und befinde mich immer noch in einem Überlebenskampf, das kosmetische Ergebnis ist mir bis zum heutigen Tag wurscht und das wird auch so bleiben. Vor der Explantation bestanden übrigens keinerlei Hinweise auf einen Implantatdefekt. Form und Konsistenz der Brüste/Implantate waren komplett unauffällig. Nur im Ultraschall fand sich etwas Flüssigkeit außerhalb des rechten Implantates. Der Befund bei der Explantation lautete: Ruptur und Verflüssigung BEIDER (!) Implantate. Da waren außer mir alle doch sehr überrascht! Für mich war nun eindeutig klar, dass dies meine Erkrankung hervorgerufen hat. Die Entfernung der Gelreste war sehr aufwändig, es musste viel gereinigt und gespült werden….Ich habe mich von dem Eingriff zum Glück sehr schnell erholt. 03/2018 veranlasste ich eine Urinanalyse auf Schwermetalle: es fanden sich deutlich erhöhte Platinwerte, die 3 Monate später wieder normal waren. Aktuell schwanken meine Beschwerden sehr stark, mal ist das eine weg, dafür kommt etwas Neues hinzu. Ich nehme aktuell Minocyclin (gemäß dem Antibiotics Protocol der Roadback-Foundation, weil es bei vielen Sklerodermie-Patienten schon gut geholfen hat). Es handelt sich um ein Antibiotikum, das gleichzeitig auch antientzündliche Eigenschaften hat. Außerdem wird demnächst ein MRI mit Silikonsequenz gemacht, um eventuelle Kapsel-und Silikonreste zu erkennen. In diesem Fall müsste ich mich noch einmal operieren lassen, denn so lange solche Reste vorhanden sind , ist eine Aussicht auf Heilung eher gering. Ansonsten probiere ich ständig verschiedene Detox-Maßnahmen….und hoffe und bete weiter! Ich kann nur eindringlich vor Brustimplantaten warnen, egal welcher Hersteller, welche Form usw. Unsere Körper wollen kein Fremdmaterial. Das Immunsystem setzt sich in jedem Moment damit auseinander und kapituliert irgendwann. Es ist mir wichtig aufzuklären und denen das Handwerk zu legen, die auch 2018 noch behaupten, Silikon wäre inert (=löst keine Reaktion im Körper aus), harmlos usw. Es kann nicht sein, dass eine profitorientierte Branche weiterhin den Frauen Implantate voller Chemikalien verpasst und sämtliche Warnungen als Panikmache und Verschwörung abtut! Außerdem appelliere ich an alle: meldet Eure Fälle von Rupturen /Erkrankungen/Beschwerden (und seien diese auch nur Verdachtsfälle!) an das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte). Die Meldung kann online in wenigen Minuten gemacht werden und kostet auch nichts. Wenn sich die Zahl der Meldungen häuft, muss diese staatliche Behörde aktiv werden, die Implantate so lange verbieten bis weitere Untersuchungen vorliegen. Aktuell klage ich gegen den Hersteller, aber da es noch keine größeren Studien gibt, die einen Zusammenhang beweisen, ist die Aussicht auf Erfolg sehr gering. Wenn aber viele Meldungen vorliegen, steigt die Chance, d